Pistolenschützen starten zielsicher in die neue Bundesliga-Saison
Fahrdorf nach zwei Siegen Tabellenführer
Mit zwei glänzenden Siegen eröffneten Fahrdorfs Pistolenschützen die neue Bundesligasaison und stehen nach dem ersten Wettkampfwochenende überraschend auf Platz Eins der Bundesliga Pistolengruppe Nord.

Perfekte Organisation sowie eine gute Zuschauerresonanz sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre in der Böklunder Sporthalle, wo am vergangenen Wochenende die Bundesligasaison der Pistolenschützen eröffnet wurde.
In der Auftaktbegegnung am Samstag musste der Aufsteiger aus Neustadt/Sachsen gegen Braunschweig, einen der Mitfavoriten um den Ligatitel, antreten. Braunschweig musste allerdings kurzfristig auf ihren Spitzenschützen Giuseppe Giordano aus Italien verzichten. Die Nummer Eins der Niedersachsen hatte sich vor drei Tagen bei einem Motorradunfall das rechte Schlüsselbein gebrochen und konnte somit für sein Team nicht auf Punktejagd gehen. Trotzdem ließ es sich der sympathische Italiener nicht nehmen aus seiner Heimatstadt Neapel anzureisen um seine Mannschaft zu unterstützen. Aufgeregt lief er in der Böklunder Sporthalle mit fiebernd umher. Aber auch ohne italienische Unterstützung landeten die Braunschweiger einen klaren 5:0 Sieg gegen den krassen Außenseiter aus Sachsen.

Die zweite Begegnung bestritten dann am Samstagabend Gastgeber Fahrdorf gegen das zweite Sachsenteam aus Dresden. Alles andere als ein deutlicher Sieg gegen das Sachsenteam wäre eine herbe Enttäuschung gewesen, so war es immer wieder im Vorfeld von vielen zu hören. Diese Ausgangssituation sorgte aber bei einigen Fahrdorfer Schützen zu einer spürbaren Verkrampfung. Lediglich Fahrdorfs Nummer Eins, der Schwede Anders Bonander, ließ sich hierdurch nicht beeindrucken und beherrschte seinen Gegner von Anfang an nach Belieben. Mit hervorragenden 381 zu 365 besiegte er den Dresdener Jan Wandel.
Erich Moll, an Position Zwei für Fahrdorf startend, mußte immer wieder eine Auszeit nehmen und fand dann letztendlich in der Mitte seines Matches wieder zu gewohnter Form. Mit 370:361 holte er den zweiten Einzelpunkt gegen Daniel Clauß für seine Mannschaft.
An Position Drei quälte sich Stefan vollertsen durch seinen Wettkampf wobei er zu keiner Zeit seine gewohnte Form erreichte. Aber letztendlich reichte es auch für Vollertsen zum wichtigen und entscheidenden dritten Einzelpunkt. Gegner Wolfgang Geppert unterlag mit 368:364.
Für Fahrdorf neu im Team ging Sven Freier an Position vier auf Punktejagd. Dem Fahrdorfer Neuling war anzumerken, dass er es besonders gut machen wollte, was zu einer übermäßigen Anspannung während des gesamten Wettkampfes führte. So war es auch nicht verwunderlich, dass er seinen Punkt mit 369:375 an seinen sächsischen Kontrahenten Matthias Hofmann abgeben musste.
Trainer Wolff war aber trotz alledem mit der Leistung des "Neuen" nicht unzufrieden und gab ihm gleich zu verstehen, dass er auf jeden Fall am nächsten Tag wieder eingesetzt wird.
Den letzten Fahrdorfer Punkt zum 4:1 Sieg holte Konstantin Naumow gegen Henrik Schneider an Position fünf. In einem bis zuletzt spannenden Match hieß es am Ende leistungsgerecht 366:366, so dass ein Stechen die Entscheidung herbeiführen musste.
Nach dem ersten Stechschuss, beide Schützen erzielten eine 9, war immer noch keine Entscheidung gefallen. Den nächsten fälligen Stechschuss führte Naumow zügig vor seinem Gegner durch und setzte diesen somit unter Druck. Schneider geriet, da er noch einmal absetzte unter Zeitdruck und schoss lediglich eine 8. Somit war der vielumjubelte vierte Punkt unter Dach und Fach.

Braunschweig gegen Dresden so lautete die erste Paarung am Sonntagmorgen. Von der Papierform her eigentlich eine klare Angelegenheit zu Gunsten der Braunschweiger. Aber die fachkundigen Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, ob der immer wieder angezeigten Zwischenstände und zeitweiligen Hochrechnungen an den Übersichtsleinwänden in der Böklunder Halle.
Dresden lag ständig in Führung und war kurz davor eine kleine Sensation zu schaffen. Doch gegen Ende der Begegnung setzte sich die langjährige Erfahrung der Braunschweiger knapp durch. So sprang dann am Ende für Braunschweig noch ein glücklicher 3:2 Sieg heraus.

Dass es keine leichten Gegner gibt müsste nach diesem Ergebnis auch den Fahrdorfern bewusst geworden sein und so ging man voll konzentriert und auch mit einer guten Portion Selbstbewustsein in den Wettkampf gegen die Neustädter aus Sachsen.
In unveränderter Mannschaftsaufstellung und toller Unterstützung des heimischen Publikums kauften die "Pistoleros von der Schlei" ihren Gegnern von Anfang an den Schneid ab und stellten am Ende sogar mit 1880 Ringen einen neuen Vereinsrekord auf.
Auch Anders Bonander, der seinen Gegner Mathias Putzmann mit 383:377 besiegte, konnte sich am Ende der Wettkämpfe über den inoffiziellen Titel "Bester Schütze" freuen.
Erich Moll an Position zwei startend fand auch zu gewohnter Freude am Schießsport zurück und holte auch seinen Punkt. Mit 375:370 behielt er die Oberhand gegenüber Kristian Borschke.
Neuling Sven Freier zeigte in seinem zweiten Einsatz für Fahrdorf, dass er sicherlich eine gute Verstärkung für das Schleiteam in der Zukunft sein wird. Hervorragende 378 Ringe leuchteten am Ende seines Wettkampfes auf der Ergebniswand und den Monitoren auf. Er gab damit seinem Gegner Manfred Simon nicht den Hauch einer Chance, der mit 365 Ringen seine Niederlage neidlos anerkennen musste.
Auch Konstantin Naumow zeigte eine konstant starke Leistung und holte mit 369:344 den vierten Einzelpunkt gegen Jens Ehnert.
Den Dresdener Ehrenpunkt zum Fahrdorfer 4:1 Sieg, musste Stefan Vollertsen der stark auftretenden Sächsin Anneliese Falkenberg überlassen, die am Ende mit sehr starken 377:375 die Oberhand behielt.
Dem Fahrdorfer, der mit seinem Ergebnis gezeigt hat, dass er aus dieser Mannschaft nicht wegzudenken ist, eilt der Ruf voraus, nicht gegen Frauen gewinnen zu können. Eigens um dieses Gerücht aus der Welt zu räumen, hat sich Trainer Wolff die Mühe gemacht alte Wettkampfprotokolle zu wälzen und es kam dabei folgendes heraus:
Vollertsen zieht die Frauen magisch an, denn keiner hat so oft weibliche Gegnerinnen gehabt wie er. Zwölfmal musste er in seiner siebenjährigen Bundesligazugehörigkeit gegen Frauen antreten. Darunter so namhafte Schützinnen wie die amtierende Weltmeisterin Dorjsuren Munkhbayar oder Olympiateilnehmerin Carmen Seeger.
Mit 7 Siegen hat er diese Begegnungen klar für sich entscheiden können
Mit dieser nicht so ganz ernst gemeinten aber wahren Anekdote endet dieser Bericht über ein für die Fahrdorfer Pistolenschützen sehr erfolgreiches Bundesliga-Wochenende. Mit breiter Brust und dem ersten Platz in der aktuellen Tabelle geht es nun in 14 Tagen nach Kriftel bei Frankfurt a. M. Dort heißen die Gegner dann Bremen/Bassum und Gastgeber Kriftel.

Ergebnisse:

Tabelle:

Die nächsten Wettkampfpaarungen am 1./2.11. 2009

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